Baukultur leben - Kulturbau denken

Mail-Art-Projekt anlässlich des Themenjahres „Baukultur leben“ des Kulturlandes Brandenburg

 

Der Gasthof zum Schwanensee - Ruine oder Kulturbau?

Der Gasthof zum Schwanensee war einst ein prächtiger Bau in Jamlitz. Mit seiner klassizistischen Fassade stand der 1884 errichtete Gasthof einzigartig im Zentrum des Dorfes. Man stelle sich Gäste des Glasfabrikanten zur Übernachtung vor oder den Genuss des Bieres der Jamlitzer Brauerei: Man plauderte und tauschte Dorfgeschichten aus oder berichtete über die neuesten Nachrichten aus der Großstadt. Im Colonialwarenladen kaufte man ein.

Gut 50 Jahre später mutierte der Gasthof zur Mustergaststätte der NS-Organisation „Kraft durch Freude“, ab 1943 zum SS-Führerheim für die in Jamlitz stationierten Angehörigen der Waffen-SS nebst Kasino für die Standortkommandantur des SS-Truppenübungsplatzes Kurmark.

Doch der Gasthof hielt länger als das „Dritte Reich“. Der „Colonialwarenladen“ wurde „Konsum“, man tanzte im Saal, hörte Cellokonzerte, hier gab es Dorfkino, Ausstellungen der Jamlitzer Künstler, der Kaninchenzüchterverein hatte seine Treffen, man spielte Billiard und telefonierte. Vor allen Dingen aber hatten die Jamlitzer*innen und ihre Gäste einen Gasthof, bei dem sie sich trafen, aßen und tranken, miteinander sprachen und Lieder sangen, sich zankten und versöhnten. Der Gasthof zum Schwanensee – oder das, was von ihm übrig ist – ist in Privatbesitz. Der Kulturbau von einst ist heute Ruine.

Baukultur leben - Kulturbau denken

Die Kunst & Kultur Jamlitz nimmt das Themenjahr des Kulturlandes Brandenburg „Baukultur leben“ zum Anlass für dieses Mail-Art-Projekt.

Mit dem Mail-Art-Projekt wollen wir an das historische Gebäude mit seinem reichen Innenleben erinnern und einen neuen Kulturbau visuell und utopisch, virtuell und mit einer Ausstellung entstehen lassen. Künstler*innen und Mail-Artist*innen sind eingeladen, ihre Vorstellungen zum Kulturbau Gasthof Schwanensee zu schicken.

Ob nur Gasthof mit Biergarten, oder Kulturscheune, Theater, Kulturkaufhaus, Ausstellungspalast, Dorftempel, ob Zeichnung, Collage, Aquarell oder Modell – alles ist erlaubt. Als Grundlage der Arbeiten dürfen sämtliche Fotos dieser Landingpage bzw. dieser Fotopage genutzt werden.

Die wichtigsten Daten im Überblick
Einsendung per Post an

Kunst und Kultur Jamlitz gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Keltenstraße 4
D-86922 Eresing

Einsendeschluss

Sonntag, 31. Dezember 2023
Keine Teilnahmegebühr! Keine Rücksendung! Kein Honorar!

Größe des Beitrages

bis max. 30 x 21 cm

Angaben der Künstler*innen und Mail-Artist*innen

Name, Vorname
Straße, Hausnummer, PLZ, Ort
Website
Instagram-Account o.a. Social-Media-Accounts
Land

Kontaktangaben des Veranstalters

info@kunst-kultur-jamlitz.de
0049-(0)176-24200640

Ausstellung der eingesandten Werke

Winter 2023/24 in Jamlitz.
Ausstellungsort und Zeit werden rechtzeitig vorab bekannt gegeben. 

Teilnahmebedingungen

Die teilnehmenden Künstler*innen und Mail-Artist*innen überlassen dem Veranstalter Kunst und Kultur Jamlitz gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt) die Werke und die Rechte zu ihrer Veröffentlichung im Rahmen einer Ausstellung, im Printbereich sowie Präsentation des online-Kataloges, auf dieser Website, auf Youtube bzw. Vimeo, im Newsletter und auf Instagram in Form von Fotos und kurzen Videos sowie im Kontext des Projektes Dokumentarfilm Jamlitz.

Der Veranstalter verpflichtet sich im Gegenzug zur Aufnahme der Werke in einen Online-Katalog und zur Angabe der Künstler*innen und Mail-Artist*innen und deren Daten, soweit er sie erhalten hat und es von Seiten der Künstler*innen und Mail-Artist*innen erwünscht ist. Soweit möglich werden Verlinkungen zu den Websites oder Social-Media-Kanälen der Teilnehmenden hergestellt.

Das Projekt wird mit Spenden finanziert und erwirtschaftet keinen Gewinn. Entsprechend der Richtlinien von Mail-Art-Projekten gibt es weder eine Jury noch eine Zensur. Strafrechtlich relevante Äußerungen wie Volksverhetzung sind nicht erlaubt.

Was mit den Werken passiert

Rechtzeitig eingesendete Werke werden im Winter 2023/24 im Rahmen einer Ausstellung in Jamlitz gezeigt und in einen digitalen Katalog aufgenommen.

Eine Auswahl der eingesendeten Werke wird auf dieser Website, Youtube bzw. Vimeo und auf dem Instagramkanal des Veranstalters @kunstundkultur.jamlitz bzw. unter dem Facebookkanal unter Angabe der Namen der Künstler*innen und Mail-Artist*innen, wo vorhanden und erwünscht mit weiteren Daten, wie Instagram-Account, Website o.a. präsentiert und verlinkt.

Im Rahmen des Projektes Dokumentarfilm Jamlitz werden die Werke als Fragment im Film aufgenommen. Der Film wird in Jamlitz, in der Region und in anderen Künstlerkolonien gezeigt.

Der Veranstalter behält sich vor, die erhaltenen Werke zugunsten der Kunst- und Kulturförderung Jamlitz in Form von Prints (Postkarten oder Broschüre) zu veröffentlichen.

Warum Kulturbau denken?

Das Gasthaus zum Schwanensee fehlt. Jamlitz hat weder ein anderes Gasthaus noch einen Tanzsaal. Es gibt keine Möglichkeit im öffentlichem Umfeld einen Kaffee zu trinken oder im Biergarten zu klönen.  Übernachtungsmöglichkeiten in größerem Umfang fehlen, genauso wie geeignete Wände für Ausstellungen. 

Energie folgt der Aufmerksamkeit. Mit dem Mail-Art-Projekt möchten wir einen künstlerischen Impuls setzen.

Wir möchten Künstler*innen und Mail-Artist*innen einladen und bitten, den Kulturbau innerlich zu beleben und dem Dorf Jamlitz mit ihren zu Papier gebrachten Utopien Anregung zur Diskussion oder Anlass zum Schmunzeln zu bieten, Erinnerungen zu wecken oder in Staunen zu versetzen.

Wenn der alte Kulturbau neu gedacht wird, vielleicht kann eines Tages wieder Baukultur an seiner Stelle leben.

Mehr Informationen zum Ort

Bei Bedarf stehen weitere Informationen rund um den Ort Jamlitz zur Verfügung: Wenn Sie den nachfolgenden Button drücken, dann erhalten Sie eine Kurzfassung zur Entstehung der Künstlerkolonie Jamlitz, zu den Lagern Jamlitz, zur Ortsgeschichte nach 1947 bis heute und zur Verkehrssituation. Zudem gibt es Verlinkungen zu weiterführenden Seiten. 

Außerdem erläutern wird kurz den Hintergrund zu Mail-Art-Projekten im Allgemeinen.